Braunschweig. Mit Hansa Rostock und Dynamo Dresden verließen zwei echte Zugpferde und Zuschauermagneten die Klasse in Richtung zweite Liga, auch der FC Ingolstadt schaffte über die Relegation gegen den VfL Osnabrück den Sprung nach oben.
Die U23 des FC Bayern brachte das Kunststück fertig als amtierender Meister in die Regionalliga abzusteigen, auch der KFC Uerdingen musste trotz sportlichem Klassenerhalts nach seinem Lizenzentzug den Weg nach unter antreten.
Mit Borussia Dortmund und dem SC Freiburg sind künftig hochkarätige Zweitvertretungen mit dabei, während der TSV Havelse und Viktoria Berlin als Underdogs ins Rennen gehen, da in den Nord- und Ost-Regionalligen seit Herbst 2020 der Wettkampfbetrieb geruht hat.
Genau wie die Aufsteiger muss auch Eintracht sich an die neue Spielklasse gewöhnen, gleiches gilt für die Mitabsteiger Würzburger Kickers und VfL Osnabrück. Die Unterfranken konnten trotz großem Aderlass einen ambitionierten Kader aufstellen, der zuletzt durch den Ex-Löwen Marvin Pourié (KSC) verstärkt wurde und auf jeden Fall zu den Favoriten zählen dürfte. Auch die Lila-Weißen verloren viele Spieler, konnten bislang aber keine Hochkaräter an Land zu ziehen, sodass eine sofortige Zweitligarückkehr eher unwahrscheinlich erscheint.
Zurück ins Unterhaus strebt auch der TSV 1860 München, der die Relegation am Saisonende erst auf den letzten Metern verspielte. Mit vielen hochkarätigen Neuzugängen strebt Lokalrivale Türkgücü ebenfalls nach oben und hofft nach wechselhaftem Saisonverlauf, dass die Mischung diesmal stimmt.
Einen neuen Anlauf Richtung Unterhaus wollen auch die Traditionsvereine aus Kaiserslautern und Duisburg nehmen, die in der Vorsaison nur knapp dem Abstieg entgangen waren. Während die Pfälzer vor allem auf eine Weiterverpflichtung bislang ausgeliehener Leistungsträger setzten, verstärkten sich die Meidericher vor allem mit vielen routinierten Kräften.
Zum erweiterten Favoritenkreis zählen auch der 1. FC Saarbrücken, Waldhof Mannheim und der SV Wehen Wiesbaden, die den Kontakt zur Spitzengruppe im Saisonendspurt nicht halten konnten.
Deutlich schwerer dürfte es in der neuen Spielzeit für den zuvor siebtplatzierten SC Verl werden, dessen überraschend gute Performance den Verlust mehrerer Leistungsträger nach sich zog.
Der Hallesche FC hofft nach einer durchschnittlichen Spielzeit auf mehr, auch Rivale und Tabellennachbar 1. FC Magdeburg richtet den Blick nach oben. Trotz guter Rückserie und erfolgreichem Klassenerhalt leiteten die Elbestädter einen Umbruch ein und hoffen, dem Abstiegskampf diesmal entgehen zu können.
Der FSV Zwickau, dem eine ansprechende zweite Saisonhälfte ebenfalls den Ligaerhalt bescherte, wird sich vermutlich erneut auf Existenzkampf einzustellen haben.
Viktoria Köln war im Vorjahr ebenfalls rechtzeitig aus dem Winterschlaf erwacht und hat sich mit einem starken Schlussspurt ins Ziel gerettet, könnte nach dem Verlust mehrerer Leistungsträger aber ebenfalls Probleme bekommen. Abstiegskampf ist auch für den SV Meppen angesagt, der vom Zwangsabstieg der Uerdinger profitierte und den Klassenerhalt am „grünen Tisch“ feiern konnte.
Für die Eintracht-Fans wird es in der neuen Spielzeit ein Wiedersehen mit zahlreichen ehemaligen Blau-Gelben Akteuren geben. Bei den Auftaktgegnern aus Kaiserslautern (Hendrick Zuck und Marius Kleinsorge) und Berlin (Christoph Menz und Bernd Nehrig) stehen jeweils zwei Ex-Löwen unter Vertrag. Auch in München heuerten mit Marcel Bär (TSV 1860) und Njegos Kupusovic (Türkgücü) zwei Kicker mit Braunschweiger Vergangenheit an, die auch Justin Eilers und Louis Samson (beide künftig Hallescher FC) besitzen. Maximilian Sauer und Orhan Ademi stehen bereits seit der Vorsaison in Duisburg unter Vertrag. Ein Wiedersehen mit Gianluca Korte wird es gegen den SV Wehen Wiesbaden geben, auch Leo Putaro (SC Verl) und Steffen Nkansah (FSV Zwickau) treten ebenso gegen ihren alten Verein an wie Patrick Kammerbauer (SC Freiburg II).