28. September 2013
Menschen

Wandern – mit Stil und einer Prise Selbstironie

Martina Bartling erkundete Elbe und Ostsee zu Fuß – Ein Reisebuch.

Martina Bartling an der Ostsee. Foto: oh

Von Birgit Leute, 29.09.2013

Braunschweig. Wandern – das muss nicht gleich zu einer strapaziösen Suche nach Gott ausarten, meint Martina Bartling. Im Sommer 2012 legte die Braunschweigerin auf zwei Wanderungen rund 180 Kilometer zu Fuß zurück und schrieb ihre Erlebnisse in einem Buch auf. Ein Interview.

?Wandern ist in und spätestens seit Hape Kerkeling sind die Bücher darüber ein Dauerbrenner. Worin unterscheidet sich Ihres?

!Zunächst einmal: Meine Wanderung sollte nichts mit Pilgern zu tun haben. Schon die Berichte über die Strapazen und Unterkünfte schreckten mich ab. Mit Elbe und Ostsee wählte ich mir zwei Ziele, die nicht zu weit entfernt lagen und außerdem Tagesetappen hatten, die sich ohne Quälerei bewältigen ließen.

? Schon der Titel „Diva mit Rucksack“ lässt ahnen, dass Sie sich nicht allzu ernst nehmen …

!Richtig. Ich bin kein Leistungswanderer. Am Endes eines Wandertages darf es ruhig ein weiches Bett und ein Whirlpool sein. Und natürlich spiele ich auch ein bisschen mit Klischees, zum Beispiel über die Orientierungslosigkeit von Frauen. Oder die Tatsache, dass wir Rücksäcke am liebsten nach der Farbe aussuchen.

?Sie sind alleine gewandert. Kamen Sie sich da als Frau besonders mutig vor?

!Eigentlich nicht. Aber ich musste mir im Vorfeld schon einige Bemerkungen anhören, wie „Was, du wanderst alleine? Das traust du dich?“. Danach begann ich tatsächlich einen Augenblick zu grübeln. Aber im Nachhinein würde ich es immer wieder so machen: Alleine nimmt man die Natur viel intensiver wahr, fühlt sich freier und unabhängiger. Mein Buch soll Frauen durchaus auch ermutigen, mal allein zu wandern.

?Habe Sie schon neue Projekte?

!Ja. Im nächsten Jahr will ich mich auf jeden Fall wieder aufmachen – vielleicht noch einmal ein anderes Stück die Elbe entlang …

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