20. August 2022
Wirtschaft

Warum sind Strom und Gas so teuer?

Blick an die Energiebörsen

Die neue Gasturbinenanlage von BS-Energy. Foto: BS-Energy

Braunschweig (m). Nach Informationen von BS-Energy haben sich sowohl der Gas- als auch der Strombezugspreis an den Energiebörsen seit Anfang dieses Jahres vervielfacht und bewegen sich auf langjährigen Höchstständen. Die Großhandelspreise von Erdgas und Strom hätten sich innerhalb eines Jahres mehr als versechsfacht.

Die Gründe für die hohen Gaspreise: Der andauernde Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, das Aus für die Gaspipeline Nordstream 2, die reduzierten Liefermengen über die Gaspipeline Nordstream 1 aus Russland nach Europa und die Sorge vor einer Gasmangellage haben die Gaspreise auf nie dagewesene Höhen getrieben.

Mit dem Gas- steigt der Strompreis

Die Ursachen für die hohen Strompreise sind vielfältig: Da Gas auch für die Stromerzeugung eingesetzt wird, führt der hohe Gaspreis auch zu einer Erhöhung der Strompreise. Zudem ist der Kohlepreis aufgrund der erhöhten Nachfrage durch die Wiederinbetriebnahmen von Kohlekraftwerken erheblich gestiegen.
Weiterhin kommt der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht schnell genug voran und auch hier haben die hohen CO2-Preise eine preistreibende Wirkung. Dazu kommt, dass Flüsse aufgrund niedriger Wasserstände als Logistikweg für Kohle nur eingeschränkt nutzbar sind und aufgrund erhöhter Wassertemperaturen nur eingeschränkt als Kühlung für Kraftwerke im In- und Ausland zur Verfügung stehen.

Geplante Umlagen sind noch nicht eingepreist

Die Gasumlage, nach einer ersten Berechnung liegt sie bei 2,4 Cent pro Kilowattstunde, sollte zum 1. Oktober wirksamen werden. Aber derzeit sind noch viele Fragen offen, zum Beispiel wer sie eigentlich zahlen muss, wie eine EU-konforme Regelung für die Mehrwertsteuer und wie eine Härtefallregelung aussehen kann.

Ziel der Gasumlage ist es, einen Großteil der Mehrkosten, die Gas-Importeuren entstehen, auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Ausgefallene Lieferungen aus Russland müssen derzeit aus anderen Quellen teuer beschafft werden.
Die Gasspeicherumlage soll die Kosten, die durch die gesetzlich beschlossene Mindestbefüllung nationaler Gasspeicher entstehen, ausgleichen. Beide Umlagen sollen an den Endverbraucher weitergegeben werden, sind aber, wie BS-Energy betont, in den aktuellen Preiserhöhungen noch nicht berücksichtigt.

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