Innenstadt. Budenzauber mit Zugangskontrolle? Schwofen ohne Glühwein? Oder doch lieber ein dezentraler Weihnachtsmarkt? Klar ist: Braunschweigs Highlight im Dezember soll stattfinden – trotz Corona. Die Frage ist nur wie.
Allein im vergangenen Jahr steuerten 109 Reisebusse den Weihnachtsmarkt rund um Dom und Burg an. Fast 1 700 Gäste warfen auf Führungen einen Blick hinter die Kulissen. Unvorstellbar, dass eine der Hauptattraktionen der Löwenstadt in diesem Jahr ausfällt. „Der Braunschweiger Weihnachtsmarkt soll stattfinden. Das ist das Ziel, das wir verfolgen“, sagte deshalb auch Gerold Leppa, Geschäftsführer des Stadtmarketings, in der vergangenen Woche. Er räumte allerdings auch ein, „dass die Planungsmöglichkeiten derzeit begrenzt“ seien.
Für den Markt würden die dann gültigen Landesverordnungen gelten. „Noch ist nicht abzusehen, wie diese aussehen könnte und die Landesregierung hat sich noch nicht positioniert. Das erschwert unsere Vorbereitungen und macht eine abschließende Bewertung unmöglich“, bedauert Leppa. Schon im Juni hatte die SPD-Fraktion im Rat ein Konzept für den Weihnachtsmarkt gefordert und sich für eine dezentrale Variante im Stile des Stadtsommervergnügens ausgesprochen. „Wenn die Stände und weitere Attraktionen in der Innenstadt breiter verteilt werden würden, könnten die Hygieneregeln sicher leichter eingehalten werden“, meinte die wirtschaftspolitische Sprecherin Annegret Ihbe damals.
Wichtig, so die SPD-Fraktion, sei, den Schaustellern eine Planungssicherheit zu geben. „Die kämpfen durch die Coronakrise um ihre Existenz“, so der Vorsitzende Christoph Bratmann.
Das Stadtmarketing entwirft derweil verschiedene Szenarien und steht im engen Austausch mit anderen Städten. „Gerade werten wir die Rückläufe der Verträge mit den Standbetreibern aus und sind im Gespräch mit der Polizei und der Feuerwehr“, bestätigt Gerold Leppa. Außerdem würde man mit Dienstleistern sprechen, um die alternativen Szenarien zu kalkulieren und die finanziellen Auswirkungen beurteilen zu können. „Anschließend können wir dann auch in Abstimmung mit der Stadtverwaltung entscheiden, was realisierbar ist“, blickt Leppa in die Zukunft.
Im Kern spielt das Stadtmarketing verschiedene Möglichkeiten durch, wie Laufwege breiter gemacht werden können. „Auch die Machbarkeit der aktuell geltenden Regelung für Spezialmärkte wie den Weihnachtsmarkt, nämlich Eintrittsgeld und Zugangskontrollen mit Kontaktnachverfolgung prüfen wir“, so Leppa weiter.
Die Forderung der SPD nach einem dezentralen Markt ist ebenfalls noch nicht vom Tisch, außerdem wurde im Wirtschaftsausschuss am Freitag auch der Verzicht auf den Ausschank von Alkohol in den Raum gestellt. Die Verwaltung wird jetzt die möglichen Szenarien prüfen, am 29. September soll dann der Rat darüber entscheiden.