Von Andreas Konrad, 08.11.2016.
Braunschweig. Es sei wie ein Ritterschlag für den Braunschweiger Karneval, freut sich Wolfgang Labersweiler, Komiteegeschäftsführer der hiesigen Karnevalisten: Die 48. Deutsche Meisterschaft im karnevalistischen Tanzsport findet 2019 in Braunschweig statt, zum ersten Mal. Mit dieser guten Nachricht und einigen Neuerungen wollen die drei Braunschweiger Karneval-Vereine am Freitag (11. November) mit ihrem Biwak auf dem Kohlmarkt in die neue Session starten, die mit dem großen Karnevalsumzug am 26. Februar ihren Höhepunkt finden wird.
Bereits im Jahr 2013 hatte das Komitee Braunschweiger Karneval geplant, sich um die nächstmögliche Ausrichtung der begehrten Veranstaltung, zu der regelmäßig 10 000 Zuschauer erwartet werden, zu bemühen. Im April 2014 dann die gute Nachricht vom Bund Deutscher Karneval: Zuschlag für den 30. und 31. März 2019 in der Braunschweiger VW-Halle. Damit war der Grundstock für eine tolle Veranstaltung gelegt.
So richtig Stimmung kommt natürlich aber erst auf, wenn es auch Lokalpatrioten unter den Teilnehmern gibt. Denn jede Tanzgruppe muss sich erst auf Landesebene qualifizieren. Die jeweils Erstplatzierten aus dem Norden treten eine Woche vor dem Finale in Baunatal bei den Norddeutschen Meisterschaften an und messen sich dann mit den Besten aus dem Süden. Um für diese Wettkämpfe optimal gerüstet zu sein, haben sich die Braunschweiger Karnevalisten verbündet: Die Mascheroder Karnevalgesellschaft „Rot-Weiß“, die Karneval-Vereinigung der Rheinländer und die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft haben die „Welfengarde“ gegründet, die bereits jetzt für das Ziel Deutsche Meisterschaft 2019 trainiert. Soviel wurde bereits am Dienstag im Rahmen der Pressekonferenz für die neue Session verraten.
Nicht zu entlocken war den Beteiligten allerdings, wer am Freitag – natürlich um 11.11 Uhr – in der Dornse des Altstadtrathauses zum diesjährigen Prinzen proklamiert wird. Sein Vorgänger Nils brauchte ja wegen des 2015 abgesagten Umzuges zwei Sessionen, um den verdienten Abschluss beim Umzug zu finden.
Zugmarschall Gerhard Baller betont deshalb noch einmal, dass es bislang keine Hinweise auf eine ähnliche Situation wie vor zwei Jahren gäbe. Im Gegenteil: Der Braunschweiger Karneval blickt nach vorne und hat ein im Jahr 1996 erschienenes Buch über seine Geschichte und Geschichten fortgeschrieben – es ist für den Preis von 19,80 Euro ab sofort im Buchhandel erhältlich. Besonderes Augenmerk wollen die Karnevalisten in dieser Session auf die Jugend lenken – mit zwei öffentlichen Prinzen-Partys im Gewandhauskeller.
Karneval: Feiern bis zum großen Finale
Mit einer öffentlichen Prinzen-Party im Gewandhauskeller (ab 17 Uhr) soll neben Sitzungs- und Straßen-Karneval am Freitag (11. November) auch der Party-Karneval in Braunschweig gestärkt werden.
Die Party solle insbesondere das jüngere Publikum ansprechen, so die Macher vom Komitee Braunschweiger Karneval – eine zweite Auflage wird es am Rosenmontag (ab 16 Uhr) geben. Zuvor wird am Freitag aber auf dem Kohlmarkt gefeiert. Mit viel Livemusik, unter anderem treten Künstler auf, die an der zweiten Karneval-CD „Braunschweig – elf Lieder“ mitgewirkt haben, dem Fassanstich des Prinzensuds und natürlich der Proklamation des Prinzen für die Session 2016/17.
Nach der besinnlichen Weihnachtszeit wird der Karneval dann im Februar mit den Prunksitzungen der drei Karneval-Vereine und dem Schoduvel unter dem Motto „Helau – wir tun es allen kund: der Schoduvel bleibt frei und bunt!“ wieder volle Fahrt aufnehmen. Zugmarschall Gerhard Baller hat bereits drei neue Wagen in Aussicht gestellt. Auf einem wird das 500. Jubiläum der Reformation thematisiert, der zweite ist ein neuer Musikwagen für Braunschweiger Bands und der dritte ein ganz besonderes Projekt: Gemeinsam mit den Werkstätten in Neuerkerode wird ein Wagen zu den Themen Mobilität und Inklusion gebaut. Am Tag des Umzugs (26. Februar) wird es auch wieder das Sympathieband (5 Euro) als Fahrschein für Bus und Bahn und mit kleinen Geschenken geben.