Es geht wieder los. Nachdem Stefan Thelen im vergangenen Jahr 2400 Kilometer nach Barcelona geradelt ist, bricht er in rund einer Woche wieder auf. Sein Ziel dieses Mal: Istanbul. Wie bei der Premiere 2022 verbindet er die persönliche Herausforderung mit einem guten Zweck. Für jeden gefahrenen Kilometer sind Fans und Follower eingeladen, einen Euro zu spenden. Der Erlös geht anschließend an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“.
Die Erfahrung damals, sie habe lange nachgeklungen, ein stückweit die Sicht verändert, sagt der 57-jährige Ingenieur. Im leuchtend orangenen Raddress, den Fahrradhelm neben sich, sitzt er gegenüber und erinnert sich. Die Reise nach Barcelona sei eine Auszeit vom anstrengenden Job gewesen, „sie hat meinen Blick geweitet, mir gezeigt, dass es neben dem Alltag, der allzu oft die Gedanken dominiert, noch eine andere Wirklichkeit gibt.“
Dass er die Tour ohne größere Probleme bewältigte, machte ihm Mut noch einmal sein geliebtes Gravel-Bike zu nehmen und die Herausforderung zu steigern: Für die Strecke Wolfenbüttel – Istanbul wird der gebürtige Braunschweiger fünf Wochen lang im Sattel sitzen, 3500 Kilometer zurücklegen und 35 000 Höhenmeter bewältigen – wenn alles gut läuft. „In einigen der zwölf Länder, durch die ich komme, war ich noch nie. Montenegro, Albanien, Mazedonien werden sicher ein Abenteuer“, ist Thelen überzeugt. Und dieses Mal will er auch nicht nur in Hotels oder Pensionen übernachten, sondern hat ein Zelt dabei.
Hat er keine Angst, dass sein Gravel-Bike abhandenkommt, er auf weniger freundliche Zeitgenossen trifft? „Nein“, sagt Thelen. „Die Leute wurden mir als äußerst aufgeschlossen und gastfreundlich beschrieben; ich bin einfach mal optimistisch“, lacht er und ist überzeugt: „Ein Alleinreisender um die 50 wirkt auch nicht gerade angsteinflößend…“
Wie im vergangenen Jahr wird ihn seine Frau Iris wieder am Zielort erwarten. Und sie hat noch ein besonderes Geschenk zum 25-jährigen Hochzeitstag: Nach der Tour fliegen beide nach Bilbao – pünktlich zum Start der „Tour de France“ …
Wer wissen möchte, was Stefan Thelen auf seiner Reise erlebt und ihn bei seiner Charity-Aktion unterstützen will: Auf seinem Reiseblog www.wf-istanbul.de erzählt er täglich seine Erlebnisse.