Braunschweig. „Eigentlich sollte es schon vor sechs Minuten losgehen“, sagt eine Mutter zum Sohnemann. Der hatte zuvor nach der Uhrzeit gefragt. Ja, so eine Stomp Show ist schon etwas, dem man entgegenfiebern kann.
Gestern Abend begeisterte die Performance des Ensembles mit Stammsitz New York die Zuschauer in der Braunschweiger Stadthalle restlos – und die gehörten wie gehabt allen denkbaren Altersklassen an.
Schon die Bühne ist musicalreif. Zäune, Wände, allerlei Verkehrsschilder scheinen sagen zu wollen: Seht her, wir sind Straße, wir sind womöglich sogar Ghetto. Und auch die Künstler sind so „real“ gekleidet, als sei das Straßenkehren ihre Berufung. Doch die ärmellosen Herrschaften fegen mitnichten der Sauberkeit wegen, sie steppen, klatschen und schlagen allerlei Gegenstände, um ein perkussives Klangerlebnis zu schaffen. Auch wenn irgendwann nur noch die Frage ist, welche Gegenstände wohl als Nächste dran sind – die Künstler arbeiten höchst präzise, lassen synchrone Klang-Tanz-Choreographien immer wieder in furiose, kraftvolle Solos münden. Wisch, zack und klackalackalack! Ein weiteres Highlight ist erreicht, als die Künstler abgeseilt die am Hochgerüst angebrachten Metallteile beschlagen. Glockenklare Töne werden zum Calypso und auch farblich ist die Darbietung eine Schau.
Die Veranstaltung war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. Heute Abend um 20 Uhr findet eine zweite Stomp Show statt. Wer das Klangspektakel noch nicht erlebt hat, sollte sich das wirklich mal anschauen.
