Von Marion Korth, 11.03.2017.
Braunschweig. Was haben das Kunstmuseum Basel, das Städel Museum Frankfurt, das Kunsthistorische Museum Wien und das Herzog-Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig gemeinsam, außer dass sie der Kunst gewidmet sind? Alle Häuser spielten eine Hauptrolle im 3Sat-Museums-Check.
Als das Fernsehformat vor sieben Jahren geboren wurde, hatte das Herzog-Anton-UlrichMuseum bereits seine Türen für die Mega-Sanierung geschlossen. „Aber wir hatten es immer auf unserer Liste“, sagt Regisseurin und Autorin Martina Klug. Nach der Neueröffnung war nun endlich Zeit für den überfälligen Besuch. Aus Baden machte sich das Fernsehteam mit Moderator Markus Brock und dem Historiker und Bestsellerautoren Peter Prange als Gastbesucher auf den Weg nach Braunschweig. Das erste Fazit: pure Begeisterung. „Das wird ein Augenschmaus“, sagt Martina Klug. Zu mäkeln gibt es nichts, zu meckern erst recht nicht. Nur einen großen Ausstellungskatalog, um darin zu Hause zu blättern und zu schwelgen, den hätte sie sich gewünscht.
„Acht Stunden Dreh können schon anstrengend sein, nicht aber hier.“ Markus Brock hat das Museum als einen Ort der Kontemplation mit einer außergewöhnlichen Stille und Stimmung erlebt. Die Tatsache, dass in den Räumen Kunst- das Tageslicht ersetzt, hätte sich überhaupt nicht ermüdend bemerkbar gemacht. Jedes Objekt werde perfekt in Szene gesetzt. Durch den Einsatz des Lichtes oder auch die kostbaren Wandbespannungen.
Außergewöhnlich gut haben Brock die Texttafeln gefallen, die mit wenigen Worten erklären und auf weniger Augenfälliges aufmerksam machen. Die Symbolik der Barockzeit erschließe sich heute nicht mehr automatisch. Brock weist hinüber zu einem Familienbildnis mit Hund und Affe. „Der Hund steht für die Treue, der Affe für die Sünde – aber wer weiß das schon?“
Im Herzog-Anton-Ulrich-Museum werde es dem Besucher leichtgemacht, sich auf die Werke und die Zeit, aus der sie stammen, einzulassen. „Sehr besucherfreundlich, sehr niedrigschwellig“, lobt Brock.
Allein und mit dem Bestsellerautor Peter Prange durchstreifte er das Museum. Obwohl Prange Historiker ist, obwohl er einen seiner Romane („Die Principessa“) im Barock spielen lässt, sei er ein Mann, der „gar nicht ins Museum geht“, sondern alle Studien von zu Hause aus betreibt. Und sollte er doch ein Museum besuchen, „dann macht er den Fehler und versucht, alles in zwei Stunden zu sehen“. So beschreibt Brock sein Gegenüber, umso überraschender sei gewesen, wie Prange anfing zu sprudeln, zu jedem Bild eine Geschichte parat hatte. Die Erkenntnis: „Im Herzog-Anton-Ulrich-Museum wird wunderbar abgebildet, was uns in Europa an Werten verbindet. Darauf können wir stolz sein und sollten uns klarwerden, was für eine reiche Kultur das ist.“