10. Oktober 2020
Politik

Wünsch dir deine Innenstadt

Dialog eröffnet: Was ist nötig? Was ist möglich? Die Stadt und ihre Bewohner

Auftakt in der VW-Halle: Bernadette Spinnen, Stadtmarketing Münster, Oberbürgermeister Ulrich Markurth und Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa. Foto: Ziebart

Innenstadt. Was ist eine attraktive Innenstadt? Wie lässt sich das feststellen, messen, erreichen? Ein Dialog mit Fachleuten und den Bürgerinnen und Bürgern soll helfen, die richtige Ziele und die richtigen Wege für die Innenstadt in Braunschweig zu finden. Auftakt war jetzt in der VW-Halle.

„Das Ziel ist klar: Die Innenstadt soll auch in Zukunft erlebbar bleiben als das, was sie ist: das Herz unserer Stadt und Oberzentrum für die Region“, sagte Oberbürgermeister Ulrich Markurth zur Begrüßung.
„Ähnlich wie bei Start-ups muss unsere zentrale Frage lauten: Welche Bedürfnisse, welche Wünsche der Innenstadtbesucher wollen wir erfüllen? Welche Angebote sorgen dafür, dass sie Lust haben, in die Innenstadt zu kommen und sich dort aufzuhalten?“, erklärte Gastrednerin Bernadette Spinnen, Vorsitzende der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland und Leiterin von Münster Marketing.

Oberbürgermeister Ulrich Markurth zeigte sich erfreut über die unterschiedlichen Beiträge. „Stadt ist immer divers. Das hat die Auftaktveranstaltung gezeigt und genau das macht auch den Reiz der Innenstadt als zentraler Anlaufpunkt für alle Menschen aus“, so Markurth. Deutlich wurde, dass die City durch einen vielseitigen Angebots-Mix die verschiedensten Besuchsanlässe vereinen muss. Angesichts des weiter zunehmenden Online-Handels müsse der Innenstadtbesuch als Gesamterlebnis noch stärker in den Mittelpunkt rücken.
„Eine lebendige Innenstadt steht auch für Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Die Innenstadt ist enorm wichtig für die Wirtschaftskraft und damit die Vitalität unserer Stadt insgesamt“, so Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa.

Einzelne Themen wurden von den Diskussionsteilnehmern eingebracht:

Leerstände bespielen:
Professor Walter Ackers bemängelte, dass die Obergeschosse in der Innenstadt zum größten Teil leer stehen würden. Hanna Hemsing vom Verein schrill regte an, leere Geschäfte von jungen Künstlern bespielen zu lassen.
Olaf Jaeschke, Vorsitzender AAI, gab zu Bedenken, dass viele Immobilien in der Innenstadt Fonds gehören: „Da bekommen wir auf Anfragen nicht einmal eine Antwort.“

Mieten:
Mirko Rüsing, AAI, geht davon aus, dass durch die Einführung von Homeoffice zahlreiche Büroflächen nicht mehr gebraucht werden. Auch Carsten Ueberschär von der Volksbank, sieht die Entwicklung von sinkenden Mieten: „Das wird dazu führen, dass die Eigentümer immer weniger investieren.“

Klima:
Carl Langerfeldt, Kaufmann, mahnte eine „grüne“ Stadtentwicklung an, damit in den heißer werdenden Sommern die Innenstadt nicht zum Glutofen werde.

Über die E-Mail-Adresse innenstadtdialog@braunschweig.de können alle Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin ihre Gedanken und Anregungen zur Zukunft der Innenstadt einbringen. Weitere Infos: www.braunschweig.de

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