16. Juli 2022
Buntes

Zur Wochenmitte wird es heiß

Hitze: Bestes Badewetter und Belastungstest für die Krankenhäuser

Perfekt für eine erfrischende Abkühlung: die Wasserspiele auf dem Platz der Deutschen Einheit vor dem Braunschweiger Rathaus. Stefan Lohmann/regios24

Braunschweig. In den nächsten Tagen sollten wir uns besser nicht warm, sondern luftig anziehen: Nach einer kurzen Abkühlung übers Wochenende steigen die Temperaturen zur Wochenmitte auf 35 Grad Celsius. Zum Start in die Sommerferien ist somit ideales Badewetter garantiert. Gesundheitsexperten treiben die hohen Temperaturen dagegen Sorgenfalten auf die Stirn.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnt angesichts der prognostizierten anstehenden Hitzewelle vor einer steigenden Belastung der Krankenhäuser und hohen Patientenzahlen. Herz-Kreislaufbeschwerden, Magen- und Darm-Infekte, Flüssigkeitsmangel, aber auch Symptome wie massive Schlafprobleme steigen zahlenmäßig mit den Temperaturen. Die Hitze wird immer mehr zur Gefahr. „Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die aufgrund von Hitze und Sonne stationär behandelt werden mussten, hat sich über die vergangenen Jahre teilweise verdoppelt“, sagt der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß.

Speziell in den Ballungszentren und Städten, in denen sich die Hitze zwischen den Betonbauten staut und es sich nachts nur wenig abkühlt, werden die anhaltend hohen Temperaturen zum Gesundheitsproblem. Obendrein seien viele Krankenhäuser baulich nicht für solche Temperaturen gerüstet.

Hier ein paar Tipps, was Sie tun können: 

Trinken, trinken, trinken: Aber nicht etwa Cola, Limonade oder Alkohol, sondern ungesüßten Tee (gern mit Minze oder Zitrone), Wasser oder Saftschorlen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt: „Trinken Sie am besten stündlich ein Glas – selbst wenn Sie keinen Durst haben.“ Über den Tag verteilt sollten es zwei bis drei Liter Flüssigkeit sein – auch wenn man unterwegs ist.
Immer schön cool bleiben: Leichte, luftige und möglichst helle Kleidung wählen. Geeignete Stoffe sind Viskose, dünne Baumwolle, Leinen und Seide. Kopfbedeckungen sind im Sommer ein gesundheitliches „Must have“. Denn das Gehirn reagiert besonders empfindlich auf Überhitzung. Ein Hut mit breiter Krempe ist empfehlenswert. Nicht vergessen: Sonnenbrille mit UV-Schutz und Sonnencreme reichlich auftragen (Lichtschutzfaktor ab 30 aufwärts).
Laues Lüftchen: Luft und Wasser sorgen für Abkühlung. „Steht“ die Luft um Sie herum, kann schon eine leichte Luftbewegung wohltun. Verwenden Sie einen Fächer oder etwas Ähnliches. Besonders erfrischend für den Körper sind bei großer Hitze kühle, feuchte Umschläge auf Arme, Beine, Stirn oder Nacken. Die Füße oder auch die Unterarme in kühles Wasser zu halten, hilft ebenfalls, die Körpertemperatur zu senken. Sehr wohltuend sind kühle oder lauwarme Duschen und Wannenbäder. Allzu kalt sollte das Wasser aber nicht sein, da es sonst zu Kreislaufproblemen kommen kann. Kalte Duschen treiben zudem den Blutdruck in die Höhe. Nach dem Duschen oder Baden nur oberflächlich abtrocknen. Dann kühlt das auf der Haut verdunstende Wasser zusätzlich ab.
Die Schattenseite: Halten Sie sich möglichst im Schatten auf. Lässt sich ein Aufenthalt in der Sonne nicht vermeiden, legen Sie aktiv „Sonnenpausen“ im Schatten ein. Körperliche Anstrengungen sollten komplett vermieden oder aber in die frühen Morgen- und späten Abendstunden verlegt werden.
Gute Nacht: Leichte Bettwäsche wählen oder nur unter einem leeren Bettbezug oder Laken schlafen. Ist es trotzdem noch zu warm, kann eine Wärmflasche auch mit kalten Wasser gefüllt und mit ins Bett genommen werden. Auch kühle Tücher auf Stirn, Unterschenkeln oder Unterarmen sorgen für Erleichterung, da sie dem Körper Wärme entziehen. Hilfreich kann auch dieser Trick sein: Bettlaken und Pyjama in einer Tüte ins Eisfach legen und erst kurz vor dem Zubettgehen.

Achtung: Nächste Woche wird es heiß. Mensch und Tier sollten viel trinken. Foto: NABU

Auch kleine Tiere haben Durst: Rekordtemperaturen um die 30 Grad Celsius, wie für die nächste Woche prognostiziert, sowie der fehlende Regen machen Insekten und Vögeln inzwischen arg zu schaffen. Der NABU ruft deshalb dringend dazu auf, Tieren Trinkmöglichkeiten anzubieten.

„Auch Vögel und Insekten müssen an besonders warmen und trockenen Tagen viel trinken. Wassertränken im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon helfen ihnen gegen den Durst“, so Carlo Fuchs vom NABU. „Neben speziellen Vogeltränken tut es gegebenenfalls auch ein Blumentopf-Untersetzer oder eine flache Schale. Diese sollten aber keinen zu hohen Rand haben, maximal 3 Zentimeter, damit keine Jungvögel darin ertrinken. Damit dies auch für Insekten gilt, sollte man an den Rändern raue aus dem Wasser ragende Steine oder Moos hineinlegen, sozusagen als rettendes Ufer“, empfiehlt Fuchs. Zudem bietet das auch die nötigen Landeplätze für Bienen, Hummeln und Käfer.
Zum Schutz vor Katzen sollte die Tränke leicht erhöht und möglichst frei aufgestellt werden. Der NABU bietet deshalb welche zum Aufhängen an.
Die Tränke sollte täglich ausgespült und neu aufgefüllt werden. Ideal ist es, zwei Schalen im Wechsel zu benutzten, Eine kann dann immer in der Sonne komplett abtrocknen. Dadurch werden Krankheitserreger ohne Chemieeinsatz abgetötet. Eine reine Insektentränke sollte am besten an einem sonnigen, warmen und windstillen Ort und in der Nähe von bienenfreundlichen Pflanzen platziert werden.

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